Medienmitteilung

BLS-Werkstätte im Chliforst

Breiter Widerstand in Mühleberg

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Die geplante BLS-Werkstätte im Chliforst im Westen der Stadt Bern kommt auch seitens der Gemeinde Mühleberg unter Druck. Eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern hat dem Gemeinderat Mühleberg heute eine Petition überreicht, in welcher dieser aufgefordert wird, sich aktiv gegen das Vorhaben zu wehren. Die Petition verlangt, dass Mühleberg zusammen mit der Gemeinde Frauenkappelen gegen das Vorhaben Beschwerde bis vor Bundesgericht führt.

1’010 Personen haben seit der Lancierung des Begehrens im Juni 2020 die Petition unterzeichnet. Davon stammen 431 Personen aus der Gemeinde Mühleberg. Ein grosser Teil der übrigen Unterschriften kommt aus den Nachbargemeinden Laupen, Neuenegg, Frauenkappelen und Bern (und hier vor allem aus Riedbach und Oberbottigen).

Unterzeichnet haben dürften die Petition auch Heimweh-Mühlebergerinnen und -Mühleberger sowie Leute, die aus anderen Gründen mit der Gegend vertraut sind oder einen Bezug zur Gemeinde haben. Die Gemeinde Mühleberg mit ihren rund 3000 Einwohnern ist vom Projekt Chliforst mitbetroffen, weil sie direkt an die Standortgemeinde Bern grenzt.

Die 1’010 Unterschriften übertreffen die Erwartungen der Initianten bei Weitem. Eine Petition direkt andie für das Projekt verantwortliche BLS hätte zweifellos zu noch zu viel mehr Unterschriften geführt. Den Initianten ging es jedoch darum, mit der Petition ihren eigenen Gemeinderat in die Pflicht zu nehmen. Sie erwarten vom Gemeinderat, dass er das Anliegen an der Gemeindeversammlung vom 7. Dezember 2020 thematisieren und seinen Willen bekunden wird, das Vorhaben auf dem Rechtsweg zu bekämpfen.

Aus Sicht der Petitionäre ist der Chliforst der falsche Standort für ein derart grosses Infrastrukturvorhaben. Sie sind der Ansicht, dass die Zeiten vorbei sind, in denen man in einer intakten und weitgehend unberührten Natur und Landschaft, weit ab vom übrigen Siedlungsgebiet, Industrie- und andere Bauten erstellen soll. Sie berufen sich dabei auf das Raumplanungsgesetz. Dieses verlangt auch für Bauten und Anlagen im öffentlichen Interesse «sachgerechte Standorte». Bevor für solche Vorhaben ein Standort festgelegt wird, müssen die Auswirkungen des Vorhabens auf Raum, Erschliessung und Umwelt geprüft werden. Dies ist im Fall der BLS-Werkstätte nicht passiert.

Wie oberflächlich und ungenügend die Vorabklärungen durch die BLS und die zuständigen Behörden des Bundes und des Kantons waren, zeigt sich unter anderem darin, dass die BLS noch immer nach einer vernünftigen Erschliessung des Vorhabens sucht. Zur Diskussion steht unter anderem eine untaugliche Erschliessungsvariante, die von der Autobahnausfahrt Mühleberg in einem grossen Bogen durch das Gemeindegebiet von Mühleberg führt und die engen Strassen mit erheblichem Mehrverkehr belasten würde. Auf diesen Strassen sind auch viele Schülerinnen und Schüler mit dem Velo unterwegs und entsprechend gefährdet.

Mehr zum geplanten Vorhaben und den Gründen für den Widerstand in Mühleberg finden Sie auf der Website: www.natur-pur-muehleberg.ch